Ein Spaziergang im Wald – spätestens seitdem wir eine kleine Familie sind und unser kleiner Sohn auf der Welt war, haben wir das zu unserer Routine gemacht. Einmal pro Woche (meistens Sonntagsmorgen) versuchen wir in den naheliegenden Wald zu gehen. Die Bewegung, die frische Luft, die beruhigenden leisen Geräusche im Wald – all das tut uns gut. Seit kurzem fährt unser Sohn im Laufrad mit. Wir lieben einfach alles am Wald.
In unserem Wald steht an einer Stelle eine kleine Bank. Wenn man sich darauf niederlässt, kann man aus dem Schutz der Bäume heraus auf einen Weiher gucken – einem der Fischweiher, die mein Vater bewirtschaftet. Oft nutzen wir diese Bank für eine Pause. Ich nehme dann besonders gerne mein Strickzeug zur Hand und finde dann so richtig zur Ruhe. Unser Sohn spielt neben uns und mein Mann und ich genießen die Ruhe des Waldes.

Aber geht es nur mir so, dass mich das Stricken im Wald besonders entspannt und meinen Stress nachhaltig reduziert?
Stricken hilft beim Stressabbau
Das Stricken – und andere Handarbeiten – hilft dabei, Stress abzubauen, es kann Angstzustände mindern und bei Depressionen helfen. All das kann ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen. Der Grund ist simpel: Durch die immer gleichen oder ähnlichen Bewegungen kann Stricken zu einem Meditations-ähnlichen Zustand führen, der ähnlich wie Yoga hilft, sich zu entspannen und zu konzentrieren. Das trifft ganz besonders zu, wenn man sich für kompliziertere Muster ausgesucht hat. Hier muss man sich deutlich mehr aufs Stricken konzentrieren und vergisst für einen Moment seine Alltags- und Zukunftssorgen komplett. Man ist einfach ganz im Moment.

Das ganze ist aber nicht nur so ein Gefühl der Entspannung. Stricken senkt nachweislich den Blutdruck und die Pulsrate. Das zeigen verschiedene Studien. Es wurde sogar nachgewiesen, dass beim Stricken der Hippocampus (ein Bereich in unserem Gehirn) ähnlich stark aktiviert wird wie beim Meditieren oder Beten. Im Hippocampus werden im Übrigen unter anderem unsere Erinnerungen abgespeichert. Stricken hilft auf diese Weise auch gegen Schlaflosigkeit. Und ein netter Nebeneffekt: Durch das Stricken schüttet der Körper das beruhigende Hormon Serotonin aus, das chronische Schmerzen lindern kann.
Und natürlich: Stricken und andere Handarbeiten wie häkeln, weben und Co. machen einfach glücklich. Durch das Stricken steigern wir unser Selbstbewusstsein. Wir verbessern unser Wohlbefinden und heben unsere Stimmung. Es gibt uns einfach das Gefühl, etwas mit unseren eigenen Händen erschaffen zu haben. Gerade in unserer sehr digital gewordenen Welt tut es besonders gut, seine Werke in Händen halten und mit Stolz tragen zu können.

Ok. Nun wissen wir, dass das Stricken uns gut tut und einen wirklichen Ausgleich im Alltag schaffen kann. Aber kann man den Effekt noch verstärken? Etwa, wenn man sein liebstes Hobby in einer beruhigenden Umgebung wie in einem Wald ausübt?
Wie wirkt der Wald auf uns?
Und ja! Das geht. Ich spüre das selber jedes Mal aufs Neue. Der Wald oder auch andere natürliche Umgebungen hat einen so positiven Einfluss auf meine Seele und meinen Körper. Der Spaziergang durch den Wald führt zu Bewegung und aktiviert den Körper. Es hält fit. Aber ein Waldspaziergang ist so viel mehr.

Die Waldluft ist deutlich ärmer an Schadstoffen und tut uns daher besonders gut. In einer Studie in Japan konnte man nachweisen, dass Terpene (Ein Botenstoff, über die vor allem die dort heimischen Zypressen untereinander kommunizieren.) heilsame Wirkungen haben. Ob das auch in unseren heimischen Wäldern der Fall ist, ist jedoch unklar. In Japan ist die heilsame Wirkung des Waldbadens oder auf japanisch des Shinrin-yoku zur Staatssache geworden. Es ist Teil der stattlichen Gesundheitsversorgung und sogar seit 2012 ein eigener Forschungszweig an den japanischen Universitäten.
Im Wald sieht man aber vor allem eins: Ganz viel Grün. Grün ist meine Lieblingsfarbe und Grün wirkt vor allem beruhigend. Es gibt sogar Studien, die nachgewiesen haben, dass der Blick auf einen Baum durch ein Krankenhausfenster die Heilung beschleunigen kann. Mal ehrlich: Wie genial ist das denn?
Andere Studien haben herausgefunden, dass schon 20 Minuten im Grünen genügen, um das Level an Stresshormonen, das sogenannte Cortisol, merklich zu reduzieren. Wenn man – wie übrigens auch ich – zu einem hohen Cortisolspiegel neigt, sollte man das besonders im Hinterkopf behalten. Denn chronischer Stress kann Übergewicht, Herz-Kreislauf-Störungen und Depressionen begünstigen. Da nehmen wir doch lieber öfter ein Bad im Wald und packen direkt noch unser Strickzeug mit ein.

Denn wie auch das Stricken kann ein Aufenthalt im Wald dazu führen, dass der Blutdruck und der Puls gesenkt werden. Das liegt daran, dass im Wald der Parasympathikus (der Nerv der Ruhe und Entspannung) aktiviert wird und so der ganze Körper zur Ruhe kommt und entspannen kann. Man kommt also insgesamt zur Ruhe, die Ängste und Depressionen werden gemindert und der Aufenthalt im Wald wirkt sogar dem Burn-out-Syndrom entgegen.
Was ich im Wald besonders schätze: Es hilft mir meine Gedanken zu sortieren. Oft kann ich nach einem Waldspaziergang besser Entscheidungen treffen. Aber auch die Natur immer wieder aufs Neue zu erleben, ist einfach grandios. Egal ob es, die Tierbegegnungen sind oder einfach den Untergrund wieder richtig spüren. Ich bin ein großer Fan von Barfußschuhen geworden. Im Wald ist das besonders toll, weil man Wurzeln, kleine Steinchen und den unebenen Boden einfach viel besser wahrnehmen kann.
Aber wenn wir nun schon die Natur und den Wald wahrnehmen und uns dort für ein paar Minuten Zeit zum Stricken gönnen, was können wir dann dort am besten stricken?
Waldwichtel und -pilze

Ich liebe die Vorstellung, dass im Wald viele kleine Wichtelchen und Gnome leben und den Wald beschützen. Unsichtbar für die Auge des Menschen tun sie ihr bestes, um das Ökosystem im Wald zu bewahren. Es ist wohl kein großes Geheimnis, dass ich ein großer Fan der Gnome von Imagined Landscapes bin. Ich stricke sie sehr gerne und hole mir so ein bisschen Waldfeeling auch in mein Haus. Wenn du nun auch Lust hast auf ein paar Waldwichtel, dann schau doch mal hier in meinem Shop vorbei. Dort findest du eine kleine Auswahl an Wollsets für deinen persönlichen Wichtel oder Waldpilz.
Wollige Grüße
Steffi
Quellen:
– https://waldimpuls-hamburg.de/wie-wirkt-der-wald/
– https://www.quarks.de/gesundheit/waldbaden-zum-stressabbau/
– https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/natur-parks-wald-schon-20-minuten-im-gruenen-senken-das-stresslevel-a-1261673.html
– https://www.katia.com/blog/de/5-positive-auswirkungen-von-handarbeiten-warum-stricken-und-haekeln-gut-fuer-die-gesundheit-sind/
– https://taz.de/Stricken-gegen-Stress-und-Gedaechtnisverlust/!5121818/
– https://www.psychologie-heute.de/gesundheit/artikel-detailansicht/39673-losgeloest-im-flow-der-nadeln.html

Guten morgen liebe Steffi ,Das war ein schöner Blogeintrag. Ich liebe den Wald sehr komme aber leider selten dazu hinein zu gehen …
Liebe Grüße Tina
LikeGefällt 1 Person
Guten Morgen. Wir kommen auch nicht soo oft dazu, wie wir es gerne täten. Wir geben uns aber Mühe, es halbwegs regelmäßig zu tun. 😅
LikeLike