Fiber Fact Friday Nr. 12: Pelzkäfer erkennen und wieder loswerden

Eins haben wir wohl alle gemeinsam! Wir lieben unsere Wolle abgöttisch. Die schlimmste Vorstellung für uns ist daher, wenn diese einfach so mir nichts dir nichts aufgefressen wird. Der blanke Horror!

Bei Fraßfeinden für die Wolle denkt wohl jeder sofort an Motten. Motten kennt und fürchtet jeder. Wie du Motten vorbeugen kannst, habe ich dir übrigens hier schon einmal zusammengefasst. Und wenn du bereits eine Mottenplage hast, dann erfährst du hier, wie du sie wieder loswerden kannst!

Aber kennst du eigentlich auch Pelzkäfer? Ich gebe zu, dass ich diese Fressfeinde lange nicht auf dem Schirm hatte. Dabei sind sie mindestens genauso gefährlich für unsere Wolle wie die Motten. Aber damit du auch Bescheid weißt, schauen wir uns diese kleinen Käferlein mal genauer an.

Wie schauen Pelzkäfer aus?

Hier werden im Wesentlichen zwei Arten unterschieden. Der gemeine oder gefleckte Pelzkäfer und der braune Pelzkäfer.

Der gemeine oder gefleckte Pelzkäfer

Der gemeine Pelzkäfer ist länglich-oval und hat eine Körperlänge von 3 – 5,5 mm. Er ist dunkelrotbraun bis zu schwarz. Die Flügeldecken sind dabei ein wenig heller und besitzen je einen weißen Haarfleck. Drei weitere Haarflecken findet man am hinteren Rand des Halsschildes. Der Name Pelzkäfer kommt aber nicht von ungefähr. Denn er ist über und über dicht behaart.

Der braune Pelzkäfer

Der braune Pelzkäfer ist länglich und mit 2,3 – 4 mm ein wenig kleiner als der gefleckte Pelzkäfer. Der braune Pelzkäfer ist am Kopf und Halsschild dunkelbraun bis schwarz. Seine Flügeldecken sind jedoch hellbraun und ebenso wie beim gemeinen Pelzkäfer dicht behaart.

Die Larven sind bei beiden Pelzkäfern jedoch wesentlich größer als die Käfer. Sie werden bis zu 7mm lang. Sie haben eine goldgelbe bis hellbraune Farben und haben am ganzen Körper Schuppenborsten und Borstenhaare. Am markantesten sind jedoch die längeren Borsten am hinteren Ende der Larven, der sogenannte Borstenschwanz.

Lebensraum bzw. Vorkommen der Pelzkäfer

Während der gefleckte Pelzkäfer hier bei uns einheimisch ist und schon immer war, ist der braune Pelzkäfer aus Afrika zu uns eingewandert. Beide Arten spielen in der Natur eine wichtige Rolle. Denn ihre Aufgabe ist es, Fellreste von mumifizierten Tierkadavern zu beseitigen. Sie gehören also zum Team Totengräber der Natur. 😉

Aber weil wir Menschen natürlich auch für die Tiere etwas mehr Komfort bieten, haben sie es sich in der Nähe unserer Häuser und Wohnungen besonders gemütlich gemacht. Ursprünglich legen die Käfer ihre Eier in Vogelnester, Eichhörnchenkobel und Bienen- bzw. Wespennestern ab. Dort finden die gefräßigen Larven in der Regel immer genug Nahrung in Form von Haaren, Federn und ähnlichem.

Verhalten der Pelzkäfer

Die Käfer selbst sind keine direkte Gefahr für unsere heißgeliebte Wolle. Sie ernähren sich in der Natur von Nektar und Pollen. Und sie lieben Licht! Sie werden gerade zu davon angezogen. Und genau da beginnt das Problem. Wenn man im späten Frühjahr bzw. Sommer die Fenster bei brennendem Licht geöffnet hat, holt man sich so die Käfer in die Wohnung.

Die Käfer legen natürlich ihre Eier bevorzugt dort ab, wo es auch Nahrung für die Larven gibt. Und hier läuft unser Wollvorrat Gefahr aufgefressen zu werden! Denn die Larven sind gefräßige kleine Gesellen. Im Gegensatz zu den ausgewachsenen Käfern scheuen die Larven das Licht und verstecken sich bevorzugt in den dunklen ruhigen Ecken, in die wir Menschen uns selten verirren. Die Rede ist von unter der Couch, im hintersten Eck des Kleiderschranks oder hinter den Möbeln. Dort können sich die Larven wunderbar verstecken und sind sicher. Dabei muss das Versteck gar nicht in direkter Nähe zum Fraßort liegen. Jede Ritze im Boden oder in Schubläden ist als Versteck willkommen. Wenn man die Larven beim Fressen stört, so stellen sie sich tot. Ganz schön raffiniert, diese kleinen Biester!

Wie kann man einem Pelzkäfer-Befall vorbeugen?

Auch wenn sie in der Natur total nützlich sind, in der Wohnung wollen wir sie nun wahrlich nicht haben. Wie können wir also einem Befall vorbeugen?

Wichtig ist hier eine regelmäßige Kontrolle von Objekten tierischen Ursprungs. Also Schafwollteppiche, ausgestopfte Tiere und Textilien aus Schurwolle oder anderen tierischen Fasern sollten regelmäßig auf Befall begutachtet werden. Ebenso ist eine regelmäßige gründliche Reinigung der Wohnung von Vorteil. Dabei sollte auch gründlich unter der Couch, hinter dem Schrank und in den Schubläden sauber gemacht werden.

Fliegengitter helfen wunderbar, um einen Befall vorzubeugen. Denn so kann man direkt verhindern, dass die kleinen Käferlein in die Wohnung fliegen.

Vor dem Einlagern der warmen Wollkleidung über den Sommer sollte diese gewaschen werden und dann sicher in Kunststofftüten oder – kisten gelagert werden.

Außerdem halten stark duftende ätherische Öle von Lavendel und Zedernholz die Pelzkäferlarven fern.

Wie wird man die Pelzkäfer wieder los, wenn man bereits einen Befall hat?

Aber was tut ich denn nun, wenn der Befall bereits da ist? Man erkennt einen Pelzkäferbefall an unregelmäßig geformten Fraßlöchern bei Stoffen oder Teppichen. Im Gegensatz zu Motten hinterlassen diese aber keine weißen Gespinnste.

Wenn man wissen will, ob man einen Pelzkäferbefall in der Wohnung hat, dann helfen hier zunächst einmal spezielle Pheromonfallen für Pelzkäfer. Die locken jedoch nur die Männchen an und helfen daher nicht für die Bekämpfung sondern dienen nur dazu aufzudecken, ob ein Befall vorliegt oder nicht.

Bei einem Befall gibt es verschiedene Maßnahmen, die man parallel und am besten in Kombination anwenden kann. Auch hier gilt in erster Linie Reinlichkeit als gute Maßnahme. Mit wiederholten Staubsaugen, kann man Eier und Larven wegsaugen. Gleichzeitig saugt man so auch Haare und Hautschuppen weg, die den Larven als Nahrung dienen könnten. Hier sollte man in Ritzen und in besagten dunklen ruhigen Ecken besonders gründlich reinigen.

Nach dem Staubsaugen sollten vor allem Schränke und Schubläden mit einem Essigreiniger oder verdünnter Essigessenz gereinigt werden. Die Essigessenz sollte in einem Verhältnis von 1:4 mit Wasser gemischt werden. Polstermöbel, die mit Schurwolle gefüttert sind, können mit einem Dampfreiniger gesäubert werden.

Generell ist Hitze über 60°C eine gute Art, die Larven abzutöten. So kann es helfen, Kleidungsstücke (sofern sie so heiß waschbar sind) bei mind. 60°C zu waschen oder auch über mehrere Stunden im Herd bei mind. 60°C der Hitze auszusetzen.

Bei Kleidungsstücken, die hitzeempflindlich sind, hilft aber auch Einfrieren bei mindestens -18°C ganz gut. Diese Prozedur sollte aber zur Sicherheit nach 2-3 Wochen nochmal wiederholt werden.

Hattest du schon einmal Pelzkäfer in deiner Wohnung? Erzähle mir gerne von deinen Erfahrungen in den Kommentaren!

Wollige Grüße

Deine Steffi

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Quellen:
https://www.umweltbundesamt.de/pelzkaefer-brauner-gemeiner-gefleckter-pelzkaefer#typische-schaden
https://www.myhomebook.de/service/pelzkaefer
https://www.das-tierlexikon.de/pelzkaefer/

Ein Gedanke zu „Fiber Fact Friday Nr. 12: Pelzkäfer erkennen und wieder loswerden

  1. Gut zu wissen mit den Pelzkäfern ich hatte zum Glück noch keinen Befall ,aber auch noch keinen Mottenbefall ,worüber ich sehr froh bin !!!
    Danke für deine Aufklärung!!
    LG Susanne

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