Vom Leid erlöst

Heute mussten wir einen wirklich schweren Gang gehen, welcher uns wirklich nicht leicht gefallen ist. Wir mussten leider einen unserer Hasen notschlachten. Wir hatten es lange vor uns her geschoben und immer wieder beobachtet und überlegt, ob es wirklich nötig ist. Wie es sich herausgestellt hat, war es aber unvermeidbar. Aber von Anfang an!

Schon kurz nach der Geburt unseres vorletzten Wurfes hatte uns ein erfahrener Hasenzüchter gesagt, dass dieser Hase eine Stoffwechselerkrankung bekommen wird. Er hatte das an der durchbrochenen Zeichnung auf der Nase (auch Schmetterling genannt) festgemacht. Man kann dies deutlich auf dem Beitragsbild erkennen. Da die kleine Häsin aber recht munter wirkte, haben wir erst einmal den Dingen ihren Lauf gelassen. Aber natürlich haben wir sie vestärkt beobachtet.

Wir hatten sogar bei der Tierärztin nachgefragt, ob man solche Krankheiten anhand von einer Fellfarbe erkennen kann. Diese konnte uns das nicht bestätigen. Auch das World Wide Web schwieg sich zu diesem Thema aus. Also beobachteten wir weiterhin.

Doch nach etwa 4 Monaten zeigten sich genau die von dem Hasenzüchter geschilderten Symptome: Die Häsin magerte zunehmend ab, obwohl sie ganz normal fraß. Jedoch bekam sie zunehmend einen aufgeblähten Bauch. Auch wirkte sie mit der Zeit immer lethargischer als ihre Geschwister. Sie wuchs auch nicht so schnell wie die anderen.

Um letztendlich größeres Leiden zu verhindern, haben wir uns heute dazu beschlossen, den schweren Schritt zu gehen und sie notzuschlachten. Und wie es sich herausstellte, war das genau die richtige Entscheidung. Von Muskelfleisch war so gut wie nichts mehr zu erahnen und beim Öffnen des Bauchraumes hatte sich herausgestellt, dass dieser mit Wasser gefüllt war.

Ich hoffe, dass die Kleine noch nicht leiden musste! Doch hätten wir sie weiterhin am Leben gelassen, hätte sie über kurz oder lang wirklich leiden müssen. Auch solche Erfahrungen gehören zur Hasenzucht dazu. Und auch wenn das Thema Hasenzucht hier in meinem Blog ein Randthema bleiben wird, wollte ich doch dieses Thema hier nicht totschweigen. Zumal man zu dieser Gegebenheit mit dem geteilten Schmetterling bei Deutschen Riesen/Mischlingen im Internet wirklich gar nichts findet und ich hoffe, dass ich anderen Züchtern damit eine kleine Stütze geben kann.

Wer Fragen zu dem Verlauf der Krankheit und den genauen Symptomen hat, kann mich gerne kontaktieren. Wir haben die Erfahrung nun das erste Mal machen müssen und hoffen auf keine Wiederholung, aber wir beraten gerne auch andere Betroffene!

8 Gedanken zu „Vom Leid erlöst

  1. Tut mir sehr leid, dass deine Häsin so krank war. Der Züchter hat offensichtlich sehr viel Erfahrung. Schade, dass die Tierärztin sich nicht auskannte. LG, Sandra

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    1. Naja so will ich das nicht unterstreichen. Es ist eine sehr gute Tierärztin. Meine Erklärung hierfür ist, dass die Tierärzte solche Fälle gar nicht erst zu Gesicht bekommen. Die Züchter machen in der Regel die Notschlachtung selbst, um die Tierarztkosten zu sparen.

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      1. Das ist eine schwierige Situation für die Tierärzte. Wie du schreibst, sind ja auch keine Fälle dokumentiert. LG, Sandra

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  2. Sehr interessant, vielen Dank für’s Teilen dieser wertvollen Informationen und der Erfahrungen, die ihr machen musstet. Ich finde es unheimlich wichtig, sowas zu dokumentieren und hoffe, dass das ‚gezeichnete‘ Tierchen nicht allzu sehr unter der Krankheit leiden musste.
    LG Oli

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    1. Hallo Oli,

      Das hoffen wir auch. Aber sicher sind wir uns da ehrlich gesagt nicht. Es wirkte nie so, als ob es ihr wirklich äußerst schlecht ginge, weshalb wir sie auch so lange beobachtet hatten. Es ist gar nicht so leicht, das richtig einzuschätzen.
      Lg, Steffi

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      1. Da stimme ich dir unbedingt zu, es ist nicht einfach und hängt sehr von der zugrunde liegenden Krankheit ab. Ich habe bei unserem Kaninchenbock das Todesurteil ja zu einem Zeitpunkt gewählt, als es ihm (noch?) gut ging und die Vollstreckung war für meinen Mann auch nicht einfach deswegen. Aber ich hatte den schnellen verfall und qualvollen Tod der anderen vor Augen. Es ist und bleibt schwierig schätze ich und wir können nur hoffen, möglichst von sowas verschont zu bleiben!
        LG Oli

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