Erdmiete – Ein Muss für den Selbstversorger!

Eins der größten Probleme, denen sich ein Selbstversorger stellen muss, ist die Aufbewahrung von geernteten Gemüse, um genug für den kalten Winter zu haben. Was eignet sich da besser als eine Erdmiete. Eine Erdmiete ist quasi ein kleiner Erdkeller. Er wird ca. einen halben Meter tief in die Erde eingegraben und nagetiersicher verkleidet. Wir haben für diesen Zweck Waschbetonplatten in verschiedenen Ausführungen verwendet. Unsere Erdmiete misst in etwa 100x50x50 cm.

Um die Erdmiete nagetiersicher zu gestalten kann man auch ein engmaschiges Drahtgeflecht verwenden. Wir haben uns allerdings gezielt für 5 cm dicke Betonplatten entschieden, da diese sicher nicht von den Nagetieren durchgenagt werden können. Unser Gemüse ist uns schließlich heilig!

Wichtig ist nun nur noch, die Miete richtig zu befüllen. Erstmal müssen mind. 10 cm Sand eingefüllt werden. Handelsüblicher Spielzeugsand tut da vollkommen seine Dienste und ist preisgünstig zu bekommen. Sparrt lieber nicht am Sand, zu viel gibt es nicht. Sand hat im Gegensatz zu Erde die geniale Eigenschaft, dass es nicht zu einem Klotz zusammenfriert und man damit das Wurzelgemüse leicht ernten kann. Dabei trocknet es aber nicht aus.

Auf den Sand kommt das Wurzelgemüse (Betonung liegt auf Wurzelgemüse – alles andere ist nicht robust genug für diese Art von Lagerung). Dies kann man ruhig eng an eng und übereinander stapeln. Die Erdmiete scheint auf den ersten Blick gar nicht sooo groß, aber da geht erstaunlich viel rein! Wir waren echt überrascht von dem vielen Platz.

Die Karotten werden jetzt noch bis obenhin mit Heu oder Stroh abgedeckt. Man kann stattdessen auch nochmal mit Sand auffüllen. Wir haben uns jedoch bewusst für Heu entschieden, da man darunter leichter die Karotten wieder findet (und weil wir es kostenlos zur Verfügung hatten).Auch hier gilt: Nicht am Heu sparen! Lieber etwas eindrücken, damit es das Gemüse schön warm hat. Zum Schluss wird die Erdmiete mit Betonplatten abgedeckt. Wir haben auf einer Seite noch eine Plastikfolie darüber gelegt, um das Regenwasser daran zu hindern, in die Erdmiete zu fließen. Achtet jedoch darauf, dass die Miete nicht luftdicht abgedeckt ist. Ein Luftaustausch soll durchaus stattfinden können!

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Soooo ordentlich befüllt liegt die Erdmiete nun schon ein paar Monate bei uns im Garten und wir sind nach wie vor begeistert. Die Karotten sind immer noch so knackig und frisch, als wenn man sie gerade frisch aus der Erde gezogen hätte. Vergangenen Sonntag haben wir wieder eine Hand voll Karotten aus der Erdmiete geholt (nachdem wir die 15 cm Schnee darüber weggeschippt hatten). Zuerst haben wir uns ganz schön erschrocken, da sich über den Karotten eine dünne Schicht Schimmel gebildet hatte. Ein zweiter Blick ließ uns jedoch aufatmen: Der Schimmel war lediglich oberflächlich und konnte abgewaschen werden. Da die Karotten noch immer knackig und fest sind, konnte der Schimmel das Gemüse nicht angreifen.

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Frisch aus der Erdmiete sehen die Karotten natürlich nicht besonders appetittlich aus – voller Erde (wir haben nach der Ernte die Erdreste an dem Gemüse gelassen, um das Austrocknen zusätzlich zu verhindern), Sand und Heu. Einmal ordentlich gewaschen sieht das Bild schon ganz anders aus, oder?

Da diese Karotten ohne Spritzmittel angebaut wurden, braucht man sie auch nicht zu schälen (Unter der Schale sind doch sowieso die meisten Vitamine!), weshalb am Ende auch nicht viel Abfall anfällt. Allerdings betrachten wir dies nicht als „Abfall“. Auf dem Kompost wird daraus wieder wertvolle Erde und Dünger und geht somit wieder zurück in den Gartenkreislauf.

Ich hoffe mein Beitrag hilft euch weiter! Über Kommentare würde ich mich sehr freuen. Solltet ihr noch Fragen haben, scheut euch nicht, mich über das Kontaktformular anzuschreiben.

Liebe Grüße, Steffi

2 Gedanken zu „Erdmiete – Ein Muss für den Selbstversorger!

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