Ffffffffff. Erstmal den Staub vom Blog wegpusten. Hier noch ein bisschen. Ach und da ist auch noch ein Staubkörnchen. So. So ist es besser, oder? Hast du mich hier vermisst?
Die lange Blogpause war bitter nötig, um mich neu zu orientieren und zu sortieren. Nun habe ich wieder neue Ideen und werde auch hier wieder regelmäßiger aktiv sein und dich mit in mein kreatives Leben nehmen.
Und deshalb nehme ich dich direkt mit in mein letztes Wollfest-Abenteuer. Wir haben nämlich keine Kosten und Mühen gescheut und sind für euch nach Kassel gefahren. Von der niederbayerischen Provinz nahe der österreichischen Grenze ist das schon eine ganz schön weite Strecke. Aber sie war die Mühe allemal wert.
Die Location – der Kongress-Palais in Kassel
Eins muss man Katja, der Veranstalterin vom Wollfestival Kassel, ja wirklich lassen: Sie hat sich eine bombastische Location ausgesucht. Der Kongress-Palais bietet nicht nur jede Menge Platz für viel, richtig viel Wolle, er trumpft auch mit einem fantastischen Ambiente auf. Egal ob in der Halle oder unter den Arkaden – man fühlt sich einfach direkt wohl.
Die großen Steinstufen zum Palais hintunter bieten dabei jede Menge Platz zum Verweilen und Stricken, Spinnen, Häkeln oder weiteren Handarbeiten. Sie sind durchsetzt mit kleinen Bäumen, die ein wenig Schatten spenden und es noch gemütlicher machen.
Und direkt nebendran gab es noch einen tollen Stadtpark mit vielen Parkbänken, tollen Pflanzen und viel Schatten, wo man es sich auch noch gemütlich machen konnte und ein wenig die Beine vom Rumlaufen entspannen konnten. Was kann man sich mehr wünschen?
2 Tage voller Strickverrückter Leute und Unmengen an Wolle
Aber was macht so ein Wollfest erst so richtig schön? Richtig. Die Besucher. Die vielen woll- und strickverrückten Menschen, die so einen Wollmarkt erst so richtig mit Leben füllen. Es gab so viele tolle Begegnungen. Stammkunden, die ich zum ersten Mal live treffen durfte und in meine Arme schließen konnte. Fachsimpeleien, viele tolle Strickstücke, die schaugetragen wurden. Es war wirklich toll.
Und was man selten erlebt: Es kamen ganze Reisebusse voller Menschen zum Wollfestival gekarrt. Vor allem am Samstag war das Wollfest daher richtig gut besucht. Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein Fest.
Die Auswahl bei den Ausstellern war sehr vielseitig. Von vielen tollen Handfärbern, über Projekttaschen, Stricknadeltaschen, Handspindeln und Spinnfasern, bis hin zu Strickanleitungen blieb kein Wunsch offen. Auch viele kleine Accessoires wie Maschenmarkierer, Maschenstopper und Co. wurden in besonders kreativer Art und Weise angeboten. Das Angebot wurde noch durch tolle Kurse abgerundet. Allen Spinnverrückten wird Chantimanou hier ein Begriff sein. Ich habe mich sehr gefreut, auch sie kurz mal wieder treffen zu können und ein wenig mit ihr zu plaudern. Wie es immer so ist, habe ich nicht daran gedacht, ein Foto mit ihr zu machen. 😅
Eine kleine Anekdote am Rande: Am Samstag Vormittag, als die Türen zum Wollfestival geöffnet wurden, kam ich mir oft vor wie ein Wegweiser zur Toilette. Ich war nach dem Eingang der erste Stand, und so hat jeder auf der Suche nach der Toilette erst einmal mich gefragt. Ich fand das irgendwie witzig, habe mir aber kurzfristig überlegt, mir ein Schild mit dem Hinweis zur Toilette umzuhängen. 🤭
Meet & Greet: Wen durfte ich alles treffen?
Wie oben schon kurz erwähnt, durfte ich viele meiner langjährigen Stammkundinnen endlich mal live, in Farbe und bunt kennen lernen. Zu vielen verbindet mich mittlerweile eine Freundschaft und daher war das Treffen im wahren Leben einfach doppelt schön. Wir sind uns direkt in die Arme gefallen und haben jede Menge gelacht.
Natürlich habe ich auch viele weitere Aussteller kennen gelernt. Einige habe ich zum ersten Mal live treffen dürfen. Aber wie es oft so ist, haben wir hier vergessen, Fotos zusammen zu machen. Aber die wichtigsten Fotos gibt es hier, nämlich die mit den Treffen meiner Stammkunden!
Lob und Kritik
Zum Schluss noch ein paar abschließende Worte mit Lob und Kritik. Zu allererst: Ich habe selten so ein souverän organisiertes und gut geplantes Wollfest erlebt wie das hier in Kassel. Katja und ihr Mann haben das wunderbar geleitet und waren immer als Ansprechpartner präsent. Großes Lob dafür! Man hat sich jederzeit gut aufgehoben gefühlt.
Grandios fande ich die Wickelstation. Auf ein paar Bierbänken wurden Dreh-Haspeln und Wollwickler aufgebaut, die jedem zur Verfügung standen, um seine frisch gekauften Schätze direkt vor Ort zu wickeln. Für jeden, der keinen eigenen Wollwickler zu Hause hat, ist das wirklich optimal. Und die Wickelstation war stets gut besucht. Das war wirklich eine tolle Idee und darf auch bei anderen Wollfesten gerne Nachahmung finden, meiner Meinung nach.
Aber wie es immer so ist, gibt es nicht nur positives zu berichten. Ein paar negative Punkte gab es trotz allem auch. So haben vor allem am Samstag viele berichtet, dass der Einlass sehr lange gedauert hat. Selbst wenn man das Ticket schon vorab gekauft hat und man ein digitales Ticket hatte, das lediglich gescannt werden hätte müssen. Wohl hat sich das Wollfestival Kassel dazu entschieden, das manuell mit Listen abzugleichen, was zu sehr langen Wartezeiten beim Einlass geführt hat. Hier könnte man zum nächsten Jahr also deutlich nachbessern.
Und ein letzter Punkt, den nicht nur ich etwas unglücklich fand, war die Catering-Situation. Leider hat wohl das ansässige Hotel die alleinigen Rechte am Catering im Kongress-Palais. Dieses war aber ausserhalb der Location im angrenzenden Park untergebracht. Bei so einem großen Wollfest war das nicht unbedingt auf den ersten Blick für jeden ersichtlich. Viele haben sich daher auch ein paar weitere Futterbuden innerhalb der Location gewünscht. Vermutlich ist das aber schwer umzusetzen aus rechtlichen Gründen. Schade. Denn so ein paar Foodtrucks im Innenhof hätten das Wollfest wirklich noch abgerundet.
Alles in allem ist das aber wirklich Meckern auf hohem Niveau. Es war ein sehr gelungenes Wollfestival, das einen Besuch auf jeden Fall wert ist.
Wollige Grüße
Eure Steffi
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