Handgesponnen: Kammzug Bratapfel

Auch wenn aktuell wieder die Tour de Fleece stattfindet, so spinne ich doch nur einfach so vor mich hin. Bisher war ich tatsächlich noch nie Teil der Tour. Meistens hat die Zeit dagegen gesprochen. Dieses Mal ist es eine Mischung aus anderen Prioritäten, mein eigener KAL und den Problemen mit meinen Händen.
Nichtsdestotrotz habe ich wieder einen kleinen Kammzug versponnen.

Ein paar Worte zum Kammzug

Zunächst einmal möchte ich noch ein wenig über den Kammzug sprechen, bevor wir zum Spinnvorgang kommen.

Wie auch schon das handgesponnene Garn Eis und Schnee ist auch dieser Kammzug von mir selbstgefärbt worden. Im Zuge des Adventskalenders, den unser Passauer Stricktreff sich selbst organisiert hat, habe ich mich am Kammzüge färben probiert. Natürlich läuft da nicht direkt von Anfang an alles so, wie man es gerne hätte.

So war das auch bei diesem Kammzug. Eigentlich wollte ich von den Farben her einen Rudolph färben. Also viel Braun und ein wenig Rot für die Nase. Nunja. Eigentlich. Denn dieser Kammzug aus Falkland und Tencel hatte seine Tücken. Das größte Problem hierbei war, ihn richtig nass zu bekommen. Das wollte mir tatsächlich bis zum Schluss nicht richtig gelingen. Und so sind die Farben auch zunächst vom Kammzug eher abgeperlt und haben sich im Wasser darunter zum größten Teil vermischt.

Nunja. Shit happened. Der Kammzug kam trotzdem recht hübsch heraus. Nur ein Rudolph war das nicht. Ein neuer Name musste her. Und so wurde aus Rudolph nun ein Bratapfel. Auch schön. 🙂

Wie wurde das Garn gesponnen?

Gesponnen habe ich ihn dann auf die gleiche Weise wie den Kammzug Eis und Schnee. Ich habe den 50g-Kammzug zunächst so wie er aus dem Kammzug kam einfach vor sich weg gesponnen. Am Ende habe ich den Faden zu einem Knäuel gewickelt. Von dem Knäuel habe ich dann den Faden gleichzeitig von innen und von aussen abgezogen und so miteinander verzwirnt.

Ich ziehe im Übrigen meine Kammzüge nicht vor. Zu meinen Spinnanfangszeiten habe ich das noch gewissenhaft gemacht. Mittlerweile bin ich dafür zum einen zu faul. Und zum anderen finde ich, dass das Vorziehen gerne mal die Farben verwaschen lässt. Man läuft so Gefahr, dass man die einzelnen Farbabschnitte schon beim Vorziehen untereinander vermischt. Damit erhält man wesentlich weniger klare Farbabschnitte im fertigen Garn, als wenn man direkt aus dem Kammzug spinnt.

Meine Pläne mit diesem Garn

Wer schon die letzten Spinnberichte gelesen hat, der kann es sich schon denken, was aus diesem Garn wird. Natürlich wird auch dieses Garn zusammen mit dem Garn Eis und Schnee und dem Stricktreff Adventskalender in dem geplanten Marled Magic Sweater von Stephen West landen.

Noch bin ich hier aber nicht am Ziel. Dieser Poncho-Pulli verbraucht ordentlich was an Lauflänge. Und so werde ich noch weitere Garne dafür spinnen. In etwa fehlen mir insgesamt noch 200g versponnene Garne dafür.

Das wird also ein klassisches Slow Fashion-Stück. Aber ich liebe solche von der Picke an selbst gemachten Kleidungsstücke. Diese wertschätzt man viel mehr als die Kleidung von der Stange. Und man trägt sie mit Stolz gut und gerne über Jahre hinweg. 😉

Liebe Grüße

Deine Steffi