Puuuuuh. Das war wirklich eine sehr lange Geschichte mit diesem Garn. Wenn man bedenkt, dass es sich hierbei nur um 100g Fasern gehandelt hat und ich dafür mehrere Jahre gebraucht habe, um es fertig zu spinnen!!! Aber fangen wir lieber von vorne an!

Dieses Garn startete ganz harmlos aus einem kleinen Faserberg und dem Wunsch eigene Batts herzustellen. Ich besitze allerdings nach wie vor kein Kardiergerät, nur ein Blending Board (dt. Kardierbrett). Gut, dachte ich mir, das muss doch auch damit irgendwie gehen. Und es ging!
Ich habe hierfür je 50g von Schwarzkopfschaf- und von Merinofasern abgewogen. Diese Portionen dann auf vier in etwa gleich große Haufen aufgeteilt und los gings. Mein Kardierbrett kann in etwa 25g Fasern gut fassen. Ich habe hierbei die Fasern auf das Kardierbrett wie gewohnt aufgebracht. Das entstandene Batt habe ich dann vorsichtig abgezogen.
Anschließend habe ich dieses Batt nochmal in Streifen gerissen und nochmal aufs Brett aufgebracht. Somit haben sich die einzelnen Farbschichten etwas besser vermischt. Genau so haben mir die Batts am besten gefallen. Nun hatte ich also am Ende vier kleine Batts mit jeweils ca. 25g Fasern.
Nun ging es also ans Spinnen. Ich habe mich damals für Handspindeln entschieden. Damit spinne ich sehr gerne. Allerdings dauern diese Projekte dann auch immer ewig, weil ich häufig nicht soooo oft damit spinne. Aber immer gerne mal zwischendurch ein paar Meter. Das zieht sich dann auch schonmal hin. Allerdings ist es praktisch, wenn man nur 10 Minuten Zeit hat und ein bisschen spinnen will. Da lohnt es sich meistens nicht, sich ans Spinnrad zu setzen. Gerade in diesen Momenten schätze ich meine Handspindeln doch sehr!
Ich habe immer zwei von den Mini-Batts auf die Spindel gepackt. Das waren also insgesamt 50g. Das ist die Menge, die für mich immer noch gut spinnbar ist. Alles darüber wird dann wirklich anstrengend. Wenn die Spindel also voll war, habe ich diesen Single-Faden mit Hilfe einer Spindel-Lazy Kate und einem Wollwickler zu einem Knäuel gewickelt. Dadurch konnte ich es mit sich selbst verzwirnen, indem ich den Faden von aussen und von innen genommen habe.
Die Schwarzkopffasern in diesen Batts stammen übrigens von Schafen meiner Tante. Diese Fasern habe ich ab Schaf selbst verarbeitet. Sprich gewaschen, gefärbt, kardiert und nun gesponnen. Wenn du wissen willst, wie ich meine Rohwolle wasche, so kannst du das gerne hier nochmal nachlesen.
Insgesamt hat das Garn eine Lauflänge von 400m auf 104g. Es ist gleichermaßen griffig und doch weich. Da ich nicht sooo sehr empfindlich bin, kann ich das gut auch am Hals tragen. Anderen könnte diese Mischung etwas zu kratzig sein. Hier überlege ich aber tatsächlich, einen Cowl oder ähnliches daraus zu stricken. 🙂
Liebe Grüße
Eure Steffi
Verlinkt mit Creadienstag, DvD, Caros Fummeley und Lieblingsstücke

Toll geworden und schöner Farbmix und so viel Arbeit. schön, dass du dran geblieben bist! Dass du das Material ab dem Schaf verarbeitet hast, macht es m.E. zu was ganz besonderem! Toll! 👏
Liebe Grüße
Anma
LikeGefällt 1 Person
Danke schön! Ja das ist wirklich was ganz besonderes. Da stecken viele Stunden drin. 🙂
LikeGefällt 1 Person