Versponnen: Steinschaf dunkelbraun

Es ist das erste Mal überhaupt, dass ich Steinschaffasern in meinen Händen hielt. Und gleich vorweg: Es ist nichts für Zartbesaitete. Wirklich nicht. Das kratzt schon ganz ordentlich. Selbst ich empfinde es als kratzig und ich kann schon so einiges abhaben, was kratzige Wolle angeht. Aber das würde ich nicht mal als Jacke drüber anziehen wollen. Muss ich aber auch gar nicht. Es soll mit in eine große gewebte Decke wandern. Das wird aber noch ein langes Projekt. Denn erst muss viel – seeeeehr viel Wolle dafür versponnen werden. Und ich lasse mir dafür durchaus Zeit. Denn zwischendurch brauche ich auch dringend mal wieder etwas Farbe! Auch wenn ich die verschiedenen Naturtöne sehr gerne mag.

Versponnen habe ich das ganze im langen Auszug, schon etwas dicker und absichtlich unregelmäßig. Denn die Decke darf später schon etwas Struktur haben und schön warm soll sie auch sein. Zweifach verzwirnt mit doch ordentlich Drall ist das ganze dann auch stabil genug, um lange zu halten. Ich hatte 213g Fasern hierfür zur Verfügung und es wurde eine Lauflänge von 185m.

Zeitweise ist es mir fast ein wenig zu dick geraten, sodass ich beim Verzwirnen an manchen Stellen Probleme hatte, das Garn durch das Einzugsloch zu quetschen. Ging aber mit ein wenig nachhelfen dann doch. Nur so langsam muss ich dann doch auf den Artyarn-Flyer mit großem Einzugsloch umsatteln für solch dicke Garne. 🙂

Trotz der Kratzigkeit mag ich die Garne sehr gerne. Ich denke in der Decke gemischt mit anderen Fasern dürften die Garne gute Dienste leisten. Ihr konntet die Anfänge dieser Garne übrigens schon in meinem Auf der Spindel/Spule – April 2018-Beitrag anschauen. In dieser Kategorie erzähle ich ja immer Mitte des Monats über die Fortschritte meiner aktuellen Spinnprojekte. 🙂

Wie das Spulenbild schon erahnen lässt, habe ich diese Garne auf meinem Spinnrad, dem Kromski Fantasia gesponnen. Als ich mir das Rädchen gekauft habe, hab ich schonmal hier davon berichtet. Die anfänglichen Aufbauprobleme sind ja lange Geschichte und daher möchte ich euch nochmal ein wenig von meinem Rad erzählen. Im Großen und Ganzen bin ich recht zufrieden damit. Es tut, was es soll und es ist eben sehr vielseitig aufgestellt. Bei den Zusatzprodukten, die man zu dem Kromski Fantasia kaufen kann, bleiben eigentlich keine Wünsche offen. Das ist für diesen Preis wirklich top! Allerdings ist es schon recht pflegeintensiv. Das Ölen sollte man nicht vernachlässigen. Da braucht man schon so einiges davon. Und auch die Schrauben lockern sich gerne mal, sodass es schonmal vorkommen kann, dass das Schwungrad am Holm schleift. Das finde ich auch nicht sooo prickelnd. Wenn es mal ordentlich gepflegt und überholt ist, dann lässt es sich damit recht gut spinnen, aber ich glaube nicht, dass das mein letztes Spinnrad war.